Die Skudde
Die aus dem südöstlichen Ostseeraum (Baltikum, Ost-
preußen) stammende Skudde gehört zur Rassegruppe der
kurzschwänzigen, mischwolligen Heideschafe Nordeuropas.
In ihrer ursprünglichen Zuchtheimat existieren kaum noch
nennenswerte Bestände. Seit Anfang der 40iger Jahre vor-
igen Jahrhunderts wurden Tiere dieser Rasse, die noch im-
mer zu den gefährdeten Haustierrassen zählt, durch pas-
sionierte Schafzüchter und Tiergärten zunächst unabhäng-
ig voneinander in Ost- und Westdeutschland erhalten. Im
Jahre 1993 schätzte man die Populationsgröße auf ca.
900 Tiere.
Die Skudde, Deutschlands kleinste Schafrasse, zeichnet
sich durch Anspruchslosigkeit und Robustheit aus. Sie ist
hervorragend geeignet für die Koppelschafhaltung zur Pfle-
ge von Extensivgrünland. In ihrem Phänotyp weisen die Tie-
re eine hohe Variabilität auf. Charakteristisch sind weiße bis
grauweiße Vliese. Im geringeren Umfang sind Skudden mit
rostfarbigen bzw. dunklen Wollen zu beobachten. Das Vlies
gewicht variiert zwischen 1,5 und 2,5 kg. Oftmals treten im
Kopfbereich kleinere Pigmentflecken auf. Sie sind er-
wünscht. Böcke können neben einer kräftigen Mähne ein
imposantes Schneckengehörn entwickeln. Demgegenüber
weisen weibliche Skudden Hornlosigkeit, Hornansätze oder
kleine, dünne Hörner auf.
Die Widerristhöhe ausgewachsener Tiere variiert zwischen
50 und 60 cm. Während Böcke 40 - 50 kg wiegen, schwankt
die Lebendmasse der Mutterschafe zwischen 30 und 40 kg
Die Skudde zählt zu den Schafrassen mit mittlerer Fortpflan-
zungsleistung. Durchschnittlich fallen pro Geburt 1,3 Läm-
mer an. Bedingt durch die Asaisonalität der Rasse können
die Mutterschafe im Mittel 1,3 mal im Jahr ablammen. Das
sich daraus ergebende Ablamm- und Aufzuchtergebnis ist
vergleichbar mit adäquaten Durchschnittswerten der eident-
lichen Wirtschaftsrassen. Das Geburtsgewicht variiert zwi-
schen 1,5 und 2,5 kg. Die Lämmer sind frohwüchsig. Unter
optimalen Aufzuchtbedingungen können Zibben noch im
Geburtsjahr tragend werden.
Kopf: keilförmig, breite Stirn
Rumpf: mittelrahmig, flachrippig
Becken: leicht abgeschrägt
Schwanz: kurz, endet deutlich über Sprunggelenk,
Schwanzspitze mit Sichelhaar besetzt.
Gliedmaßen: fein, kräftige Gelenke
Luks Sohn Louis mit 6 Monaten